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eiweißschaum aus allen pornotoren


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Blattwerk Verlag

Die Erfassung der eigenen Sprache zwischen ihrer Funktion als Kommunikationsinstrument und ihrer Kraft als phantasiegesättigter Reizkörper ist das eigentliche Thema dieses Buches.

Robert Weichinger, Ex Libris


Das Finden von Wörtern unter Wörtern war auch Leiris eine Quelle seines Tuns. Unter dem Titel Wörter ohne Gedächtnis erschien 1984 eine Übertragung seines 1940 publizierten Glossaire, j’y serre mes glose, worin, und auch wenn für dieses Glossar der Begriff direkt nicht fällt, Zuweisungsspiele auszumachen sind, welche der „Etym“-Bildung durchaus verwandt sind. Zur Verdeutlichung zwei von Felix Philipp Ingold nachgedichtete Beispiele: „Absolut“ ergibt bei Ingold „tu so, als ob!“, und „Definieren“ in aller Kürze „fidel: nie irren!

1998 habe ich Toni Kleinlerchers Buch Eiweißschaum aus allen Pornotoren herausgegeben, das ebenso ein Glossar enthält. Es dient der Kenntlichhaltung der im Haupttext substituierten Wörter. Als Regel galt, alle Substantive mit Ausnahme der Eigennamen durch ein über Buchstaben- und Lautversetzung gewonnenes Austauschvokabular zu ersetzen.

Anfang der Dreißiger-Jahre des vorigen Jahrhunderts hat sich Leiris als Ethnograph an der Expedition „Dakar-Djibouti“ beteiligt und anschließend ein Reisetagebuch veröffentlicht. 60 Jahre später ist Kleinlercher einen Teil der Route nachgereist, hat das ihm Begegnende auf Tonbänder gesprochen, dieses Material zu einer tagebuchartigen Textfolge essentialisiert und danach in Anlehnung an Leiris’ Wörter ohne Gedächtnis ein Glossar dazu entwickelt.

Christian Steinbacher zu Toni Kleinlerchers Ausstellung etymdrawings in der Galerie MAERZ Linz.



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